60 Jahre „Nostra aetate“ – Call for Papers
Internationale Fachtagung vom 19. – 21. Januar 2024 in Trier
60 Jahre „Nostra aetate“.
Neue Perspektiven auf das dominikanische Engagement für einen katholischen Dialog mit Juden und Muslimen.
Weitere Informationen: Deutsch – English – Francais
Neuerscheinungen
In der wissenschaftlichen Reihe unseres Instituts, den „Quellen und Forschungen zur Geschichte des Dominikanerordens, Neue Folge“ im Verlag de Gruyter, sind 2022 drei neue Bände erschienen:
Bd. 25:
Tomáš Petráček: Für Wissenschaft, Orden und Kirche in Zeiten der Modernismuskrise. Leben und Werk von Vincent Zapletal OP.
Modernismus- und Antimodernimuskrise in der katholischen Kirche sind ein höchst bewegtes und entscheidendes Kapitel der modernen Kirchen- und Sozialgeschichte. Der Dominikanerprofessor Vincent Zapletal war einer der streitbarsten Vertreter der Modernismuskrise und einer der großen Wegbereiter der modernen katholischen Exegese zu Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts. In Mähren geboren, studierte er zunächst in Wien, später in Jerusalem an der Ecole biblique. Von 1893-1928 lehrte er an der Universität Fribourg/Schweiz an der Theologischen Fakultät des Dominikanerordens Altes Testament. Neben M.-J. Lagrange OP ist Vincent Zapletal eine der prägendsten und menschlich beeindruckendsten Gestalten im Kampf um eine moderne wissenschaftliche Exegese in der katholischen Kirche. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt er als wichtigster deutschschreibender katholischer Exeget. Zwischen 1918 und 1926 publizierte er außerdem sechs umfangreiche biblische Romane in deutscher Sprache. Leben und Werk dieser Schlüsselfigur der Modernismuskrise werden hier erstmals umfassend dargestellt. Die wissenschaftlich akribische, auf reiches Quellenmaterial gestützte Biographie zeichnet ein vielschichtiges, lebendiges Lebensporträt, in dem sich zentrale Themen der modernen Geschichte, und nicht nur der katholischen Kirchengeschichte erschließen.
Bd. 26:
Christian Ranacher: Heilseffizienz aus Gemeinschaftssinn. Die Rosenkranzbruderschaft als innovative Form der Jenseitsvorsorge um 1500.
Die Rosenkranzbruderschaft stellt eine echte Innovation in der Jenseitsvorsorge um 1500 dar. Anders als die lokal agierenden Bruderschaften war sie nicht mehr an einen einzelnen Ort gebunden. Vielmehr sollten die verschiedenen Niederlassungen als Teile eines Ganzen, als ein transregionaler Verbund verstanden werden. Aufgrund dieser innovativen Organisation konnte die Rosenkranzbruderschaft ihren Mitgliedern eine heilseffiziente Jenseitsvorsorge in Aussicht stellen: Während die Gebetsverpflichtung für die einzelnen Brüder und Schwestern signifikant reduziert werden konnte, schien das gemeinsam akkumulierte Heilsreservoir der Bruderschaft gleichzeitig ins schier Unermessliche zu wachsen. Im Konzept der Rosenkranzbruderschaft ging es mithin nicht darum, dass die einzelnen Mitglieder möglichst viel beteten, sondern, dass möglichst viele Brüder und Schwestern beteten. Diese heilseffiziente Jenseitsvorsorge wird hier erstmals auf einer breiten Quellengrundlage und im Vergleich zu den traditionellen, lokal agierenden Bruderschaften untersucht.
Bd. 27:
Andrea Osten-Hoschek: Reform und Liturgie im Nürnberger Katharinenkloster. Die Sterbe- und Begräbnisliturgie des 15. Jahrhunderts. Edition und Kommentar.
Observanz bzw. Reform war im 14. und 15. Jahrhundert das beherrschende Thema innerhalb der gesamten Ordenslandschaft. In diesem, seit einigen Jahren intensivierten Forschungskontext, ist der vorliegende Band einzuordnen. Im Mittelpunkt stehen eine exemplarische Analyse der Sterbe- und Begräbnisliturgie und ihre Auswirkungen auf die klösterlichen Identitäten von observanten und konventualen dominikanischen Frauengemeinschaften Südwestdeutschlands.